Camrosh und ich trafen am Samstagnachmittag zusammen mit der Junghündin Fariba, die uns als Schlachtenbummlerin begleitete, auf dem Gelände des Rennvereins Westphalen-Ruhr in Gelsenkirchen ein. Wie gewohnt hatte dieser Verein alles bestens organisiert und vorbereitet: gut markierte Stellplätze, die trotz des starken Regens des Vortages nicht sumpfig waren, eine gut eingespielte Küchencrew mit genügend Kapazität und eine hervorragend präparierte Sandbahn. Bei der Tierarztkontrolle ging es zügig vorwärts, so dass ich noch Gelegenheit hatte, die Finalläufe des Samstags zu sehen. Auch in den Finals, wie schon vorher in den Vorläufen, gab es einige Rempeleien, ein Magyar Agar zog sich eine Fraktur zu und ein italienisches Windspiel entwischte von der Bahn, rannte auf die Strasse und konnte erst am darauffolgenden Dienstag, aber wenigstens unverletzt, eingefangen werden. Weshalb es das Weite suchte weiss man natürlich nicht, es wäre aber meiner Meinung nach zu überdenken, ob so wichtige Titelrennen wirklich bei oder kurz nach Vollmond gezogen werden müssen.
Erst vor dem Schlafengehen informierte ich mich im Programm über die bevorstehenden Salukiläufe: 17 Hündinnen und 16 Rüden waren gemeldet, es liefen schliesslich 13 Hündinnen und 14 Rüden. Camrosh lief gleich im 1. Vorlauf in einem sehr starken Feld zusammen mit Schahin von Iransamin, dem seit 2 Jahren absolut dominierenden Rüden auf der Rennbahn. Da Camrosh sein letztes Rennen genau vor einem Jahr an der Bahn-EM 08 in Versoix gelaufen war, würde ich dann gleich wissen, ob er momentan überhaupt schnell ist.
Schahin lief im 1. Vorlauf neuen Bahnrekord mit 32.890, Camrosh startete gut (das ist sonst sein Schwachpunkt) und liess sich nicht abhängen. Er wurde unter blau zweiter mit 33.040. Er war also schnell! Nach einem erholsamen Mittagsschlaf durfte Camrosh im Halbfinal aus Boxe 2 starten und lief einen Start-Ziel-Sieg, was den Einzug in den Final bedeutete. Die Resultate wurden übrigens laufend auf der DWZRV-Seite aktualisiert – das wird bestimmt Schule machen, so dass wohl ab jetzt kein Organisator an einem solchen Service vorbeikommen wird. So informierte die zuhause gebliebene Claudia Naef Kurt telefonisch, Camrosh sei im Halbfinal neue Bestzeit und damit Bahnrekord (32.870) gelaufen. Davon wusste ich zum Glück nichts und konnte so Camrosh ziemlich unbeschwert zum Finallauf bringen.
Calila war es nicht ganz nach Wunsch gelaufen, Ihre Starts waren langsamer als gewohnt. So kam sie nur mit der drittbesten Zeit ins Finale. Vom Sattelplatz aus konnten wir aber knapp erspähen, dass sie ganz vorne mit dabei war.