57 Saluki-Rüden und 58 Hündinnen waren gemeldet, am Start schliesslich 55 Rüden und 49 Hündinnen. Es gibt zurzeit sehr viele hervorragende Coursing-Salukis, wir fanden, dass die meisten Läufe auf wirklich hohem Niveau standen. Um vorne mit dabei zu sein genügten “wirklich gute“ Läufe nicht, es brauchte da schon mehr!
Wir waren mit 5 Salukis und 2 Deerhounds angereist. Kurz vorher waren leider 2 unserer grossen Hoffnungen noch läufig geworden: Fariba, unbestritten übers letzte Jahr die beste Courserin in der Schweiz, und Hasna, die ihre erste Saison ganz toll begonnen hat. Jada, Faiza und Humairah kamen nach der Läufigkeit im März rechtzeitig wieder in Form und Zarrin war in Superkondition. Dazu kam Harun, der sich ebenfalls hatte qualifizieren können. Mit den Leistungen unserer Salukis sind wir absolut zufrieden, wenn auch Humairah im 2. Lauf keine Topleistung zeigte. Faiza lief 2 mal wirklich schön und Zarrin hatte 2 tolle Läufe, die sie auf den 9. Rang brachten. Jada stürzte im 2. Lauf, ohne den Hasen aus den Augen zu verlieren und hatte das verlorene Terrain innert kürzester Zeit wieder wettgemacht. Dass sie nur auf dem 31. Schlussrang landete, während ihre Mitläuferin zweite wurde, ist unserer Meinung nach nicht nachvollziehbar. Eine andere Hündin, die wohl an derselben Stelle gestürzt war, kam auch aufs Podest. Positiv überraschte uns Harun, der 2 wirklich tolle Läufe zeigte und hervorragender 12. wurde.
Riesenfreude bereitete uns Fou‘ad von Gerhard Cabel und Karin Mausberg, der nach 2011 zum 2. Mal Coursing-Europameister wurde!
Leider brach sich am Freitagnachmittag ein Afghane eine Zehe, am Samstagmorgen dann ein Galgo ein Vorderbein. Der Tod eines Windspiels am Sonntag überschattete alles.
Einige Sekretariatsfehler sind bereits bekannt und konnten noch korrigiert werden. So erhielten am Samstag 2 Hunde ein “nicht durch“, die beide zwei saubere Läufe absolviert hatten. Bei einem Lauf wurden die Punktzahlen der beiden Hunde vertauscht. Eine Saluki-Besitzerin bemerkte im Hundepass, dass die Punktzahl des ersten Laufes nachträglich nach unten korrigiert worden war. Es ist wohl nicht auszuschliessen, dass noch mehr Fehler unterlaufen sind.
Wie bereits in früheren Jahren gesagt, ist es fast unmöglich, eine so grosse Manifestation ganz perfekt zu organisieren.
Wichtig an einer EM sind interessante, anspruchsvolle Parcours von angemessener Länge, die für die Hunde keine zu grossen Gefahren bergen und die auch von Zuschauern und Besitzern gut überschaut werden können. Schliesslich möchte man die Läufe auch sehen und sich daran erfreuen können! Wichtig ist auch das Camp, das genügend Platz bieten soll, zwar nach Nationen unterteilt, das aber auch den Kontakt zu andern Nationalitäten leicht machen soll. Startzeiten und Abläufe sollten möglichst plangemäss über die Bühne gehen, die Siegerehrung sollte nicht erst abends um 22.00 stattfinden und es sollten nicht zu viele Pannen passieren. Und natürlich sollte man auch den Resultaten vertrauen können.
Erstaunlich, wie viele Leute schon vergessen haben, dass auch vor einem Jahr die EM alles andere als perfekte organisiert war, insbesondere gemessen an den eigenen Vorgaben! Auch das italienische OK hat viele Herausforderungen gut gelöst. Dass man aber so weit in die Abgeschiedenheit fährt, um dann kein entsprechend tolles Gelände vorzufinden, ist wirklich bedauerlich. Dass Offizielle und Polizisten den Teilnehmenden Schimpfwörter an den Kopf warfen in der Annahme, man verstehe sie ja eh nicht, ist auch nicht wirklich ein Zeichen von Wertschätzung.
Recht viele, die noch nie mit eigenen Hunden an einer Coursing-EM teilgenommen haben, fragen – nicht zu unrecht – weshalb denn solche Manifestationen immer noch besucht und damit unterstützt werden. Hunde zu sehen, und mit oder gegen die eigenen Hunde laufen zu sehen, die man sonst nie zu Gesicht bekommt, alte Freunde und Bekannte aus verschiedensten Ländern wieder zu treffen, das ist es, was eine EM trotz allem anziehend macht. Dazu kommt die Hoffnung, die nächste Austragung werde besser.
Obwohl ich mir vorstelle, wie entspannt und anregend ein Coursingtraining mit vielen teilnehmenden Hunde sein würde, habe ich mir trotz Frust über alles, was hätte besser laufen müssen, gleich die Daten der nächsten Coursing-EM in die Agenda eingetragen.
Wir gratulieren allen Schweizer Hunden und ihren Haltern, die sich vorne klassieren konnten. Ganz toll und deshalb speziell erwähnenswert, ist das Abschneiden der Sloughis, wo nicht weniger als 5 Hunde unter die ersten 6 resp. 7 unter die ersten 10 gelaufen sind!
Resultate Salukis
Richter Salukis:
Feld 2: Ainardi (F), Arhima-Oionen(FIN), Noval (SLO), Feld 1: Linari (I), Págány (H), Rahms (D)
Resultate Schweizer Teilnehmer